Dreh im Hexenwald
Zu Besuch bei den Dreharbeiten von "Ein Mädchen namens Willow"
ZEIT LEO Ausgabe 2/2025
Foto (Ausschnitt): Taylor Lee; Illustration: Frauke Schneider/Oetinger Verlag
Aimée, deine Reihe »Animox« ist ein großer
Erfolg in Deutschland. Wann und wie hast du
angefangen, Geschichten zu schreiben?
Als ich so 10, 11 Jahre alt war, war ich ein großer
Fan von verschiedenen Bücher- und Filmreihen.
Da habe ich mir eigene Geschichten über die
Figuren ausgedacht, die ich aus den Serien kannte.
Über wen zum Beispiel?
Also, so richtig los ging es mit Harry Potter. Ich
war 11, als der erste Harry Potter-Band erschienen
ist. Ich habe ihn sofort gelesen – und dann
hat es nach jedem Band superlang gedauert, bis
der nächste erschienen ist. J. K. Rowling musste
ja erst weiterschreiben. Aber alle Kinder waren
hungrig nach mehr! Zu der Zeit hab ich richtig
viel Harry Potter-Fanfiction geschrieben. So
nennt man Geschichten, die sich die Fans einer
Reihe ausdenken – und nicht die Autorin oder
der Autor selbst.
Hast du deine Geschichten veröffentlicht?
Mein Vater hat mir erlaubt, sie online zu stellen.
Für Fanfiction gibt es spezielle Seiten im Internet.
Ich muss sagen: Dadurch hab ich erst wirklich
gelernt, wie man schreibt. Ich bekam nämlich
ganz viele Kommentare von Leuten – die mir
sagten, wie schrecklich diese Geschichten sind. Manchmal haben sie auch geschrieben, was sie
mochten, aber vor allem, was sie nicht mochten.
Und da hast du nicht den Mut verloren?
Ich hab das Schreiben so geliebt, dass ich trotzdem
weitergemacht habe. Ich habe mir gesagt:
Okay, vielleicht bin ich nicht so gut, wie ich
dachte. Aber ich kann besser werden! Mit dem
Geschichtenschreiben ist es nämlich nicht anders
als mit Klavier spielen oder mit einem Sport,
den man lernt: Man muss dranbleiben und die
Technik üben. Das habe ich dann jahrelang gemacht.
Nach einiger Zeit habe ich mir wieder die
Kommentare angeschaut und festgestellt: Okay,
jetzt sind sie positiver.
Über welche Figuren hast du geschrieben?
Ich mochte die erwachsenen Personen gern,
besonders die Rumtreiber, die sich in Tiere verwandeln
können. James und Peter waren meine
Lieblingscharaktere. Ich habe sie eine Menge eigener
Abenteuer erleben lassen.
In deiner eigenen Buchserie »Animox« geht
es ja auch um Menschen, die sich in Tiere
verwandeln können.
Ja, ich liebe Verwandlungen und die Idee, dass
Menschen zu Tieren werden können!
Zu Besuch bei den Dreharbeiten von "Ein Mädchen namens Willow"
Sag mal Merhaba!