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In einem Naturpark in Kenia wurden bedrohte Spitzmaulnashörner aufgenommen. Hannah Campbell war dabei.

Interview: Martin Petersen / Fotos: The Nature Conservancy

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In einem Naturpark in Kenia wurden bedrohte Spitzmaulnashörner aufgenommen. Hannah Campbell war dabei.

Interview: Martin Petersen / Fotos: The Nature Conservancy

Hannah, du leitest das Loisaba-Wildtier-Schutzgebiet in Kenia mit. In diesem Jahr sind bei euch 21 Spitzmaulnashörner angekommen. Wie war das?
Es war so aufregend! Als die Lkw mit den großen Metallkisten heranrollten, waren wir vom Naturpark sehr nervös. Wir wussten nicht, wie die Tiere auf die neue Umgebung reagieren würden. Nashörner können sehr aggressiv werden!

Also sind wir auf die Lkw geklettert, bevor wir die Tiere rausgelassen haben. Das erste, das aus seiner Kiste kam, war tatsächlich sehr sauer. Es hat sich gleich umgedreht und die Transportkiste angegriffen.

Hattest du Angst?
Ich hatte ziemliches Herzklopfen, ja. Aber oben auf dem Lkw war ich in Sicherheit. Das Nashorn ist dann auch bald weggelaufen.

Die Nashörner kamen aus anderen Schutzgebieten, um in Loisaba wieder angesiedelt zu werden. Warum gab es bei euch keine Nashörner mehr?
Noch vor 30 Jahren war das Ostafrikanische Spitzmaulnashorn fast ausgestorben, in ganz Kenia lebten nur noch wenige Tiere. Schuld daran waren die Großwildjagd und sehr schlimme Wilderei. Die Jäger wollten vor allem das Horn der Tiere, denn es gibt den Aberglauben, dass es heilende Kräfte hat. Deshalb ist es mehr wert als Gold. Dabei ist an der Legende nichts dran: Das Horn besteht aus demselben Material wie unsere Fußnägel.

Werden die Tiere immer noch gejagt?
Heute ist die Jagd in Kenia verboten. In Loisaba haben wir 100 Ranger und vier Hunde, um Wilderer abzuschrecken. Die Hunde riechen Spuren von Eindringlingen kilometerweit. Daher können wir den Nashörnern jetzt ein sicheres Zuhause bieten.

Warum konnten die Nashörner nicht in den anderen Schutzgebieten bleiben?
Dort war es für sie zu voll geworden. Nashörner brauchen sehr viel Platz und bekommen keinen Nachwuchs mehr, wenn es ihnen zu eng wird.

Wie habt ihr diese großen Tiere dort, wo sie herkommen, eingefangen?
Sie wurden mit Betäubungspfeilen beschossen. Das schadet ihnen nicht, aber es lässt sie einschlafen. So konnten sie in die Metallkisten gehievt werden. Sie mussten es dann zehn Stunden in den Kisten aushalten, während sie über Land transportiert wurden.

Waren sie alle erst mal wütend, nachdem sie freigelassen wurden?
Einige schon. Und als das zweite rauskam, hat es keine 20 Sekunden gedauert, bis zwei Löwen aus dem Busch kamen und es direkt angegriffen haben! Die hatten noch nie zuvor Nashörner gesehen. Sie dachten wohl, es sind große Büffel, und die finden sie lecker. Wir haben dann mit einem Auto die Löwen abgedrängt, und das Nashorn ist abgehauen.

Wie geht es den Nashörnern jetzt?
Sehr gut. Wir wissen, wo sie sind, denn wir überwachen sie mit Peilsendern. Sie haben sich alle beruhigt, und einige haben sich schon gepaart – sogar Tiere, die aus unterschiedlichen Schutzgebieten kamen. Das ist ein sehr gutes Zeichen.

Sind die Spitzmaulnashörner nun also vor dem Aussterben gerettet?
Dazu müssen sie sich noch weiter vermehren. Erst wenn es wieder 2.000 Tiere auf der Welt gibt, ist sicher, dass die Art sich selbst erhalten kann. Heute gibt es etwa halb so viele Spitzmaulnashörner. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg und haben auch noch viel Platz für Nashornnachwuchs!

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